Was machen mittelständische Familienbetriebe, sogenannte KMU (kleine und mittelständische Unternehmen), wenn sie ihre Produkte verbessern wollen, wenn sie Fragen / Probleme im Betrieb lösen wollen, wenn sie mit der Zeit gehen wollen? Die meisten Unternehmen in der Lederbranche sind nicht mehr klein, aber auch nicht groß. Forschung bedeutet da sehr schnell finanzielle und personelle Aufwendungen, die diese Unternehmen nicht allein stemmen können.

Deshalb gibt es seit 1999 die Forschungsgemeinschaft Leder e.V. (FGL). Über sie können Unternehmen gemeinsam ihre Mittel bündeln und Kurzprojekte anstoßen. Kurzprojekte sind Forschungen an aktuellen Problemen und Fragen, die man schnell klären will. Der Aufwand ist überschaubar. Beispiele: Untersuchungen an Leder und Ersatzprodukten, Sulfid im Abwasser, Verbesserung von Testmethoden usw.

Ist die Fragestellung komplexer, ist auch der Forschungsaufwand größer. Hier bietet die FGL ebenfalls ihre Hilfe an. Als Mitglied der AiF (ein Verein, der durch Mittel der Bundesregierung über das BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, gefördert wird) kann sie Unternehmen bei der gemeinsamen Forschung unterstützen. Diese Forschungsprojekte haben eine Laufzeit von ca. zwei bis drei Jahren. Die Kosten liegen dann schon schnell mal bei 50 bis 300 Tsd. €. Was sind das für Forschungsthemen? Z. B. Zusammenhänge zwischen der genetischen Struktur und der Qualität einer Haut, ultraschallunterstütztes Prägen von Lederwaren, Lederstruktursimulation usw.

Die Ergebnisse der Kurzstudien stehen nur den Mitgliedern zur Verfügung, die Ergebnisse der „großen“ Projekte sind öffentlich.

So können sich auch kleine, mittelständische Unternehmen Forschung an für sie relevanten Belangen leisten.

Die FGL lädt meist zweimal im Jahr zu ihren Versammlungen ein, hier werden die Forschungsergebnisse und -zwischenberichte von den Unternehmen besprochen und neue Vorschläge für Forschung diskutiert.

Interesse geweckt?

Forschungsgemeinschaft Leder e.V.

FILK Freiberg Institute gGmbH

Arbeits­gemeinschaft industrieller Forschungs­vereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. – AiF

AiF InnovatorsNet ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbänden und Start-ups, die nach Innovation streben. Das AiF InnovatorsNet ermöglicht den Zugriff auf die Innovationsressourcen des AiF-Netzwerkes und schafft Möglichkeiten der Vernetzung in konkreten Innovations- und Forschungsprojekten. Die digitale Mitgliederplattform InnovatorsNet Hub bietet den Mitgliedern das Werkzeug auf die Kompetenz und Expertise des Netzwerks zuzugreifen und diese zu nutzen. Das Netzwerk wird durch das Team der AiF FTK koordiniert und kuratiert.

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